Kath. Pfarrkirche St. Margaretha Mühlhausen

Mühlhausen wird erstmals im Wiesensteiger Stiftungsbrief von 861 genannt.

Die häufig zu findende Angabe, der Ort werde erstmals im Jahre 812 zusammen mit einer dem Hl. Quintinus geweihten Kirche im Kodex des Klosters Lorsch an der Bergstraße erwähnt, ist falsch. Wie die Forschung nachweisen konnte, handelt es sich hier um einen bei Herrenberg abgegangenen Ort gleichen Namens.

Mühlhausen im Täle war ursprünglich in kirchlicher Beziehung eine Filiale des Stifts in Wiesensteig. 1367 ordnete der dortige Probst Eberhard von Randeck sowie das Kapitel des Stifts die Einkünfte der Kaplanei zu Mühlhausen und die Pflichten des dortigen Kaplans.

Im Jahre 1482 erscheint die Kirche unter dem Patrozinium der Hl. Margaretha. In dem noch aus dem 15.Jahrhundert stammenden Turm hängt eine 1496 gegossene Evangelistenglocke.

Von 1658 ist eine Altarweihe durch den Konstanzer Bischof Georg Sigismund überliefert.

1715 wurde die gotische Kirche, bis auf den Turm, größtenteils abgebrochen und neu erstellt. Etwas später erfolgte die Ausstattung des Inneren mit einem Haupt- und zwei Seitenaltären.

Am 1.juli 1724 wurden diese, zusammen mit der Kirche durch den Konstanzer Weihbischof Franz Johann Anton von Sirgenstein geweiht.

Von der Innenausstattung ist außerdem erwähnenswert eine aus Neidlingen stammende Madonnenfigur aus dem 15.Jahrhundert. Um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts wurde das kirchliche Filialverhältnis zwischen Wiesensteig und Mühlhausen gelöst und der Ort zur selbständigen Pfarrei erhoben.

1898 erfolgte eine umfassende Renovierung und Ausmalung der Kirche durch Allmendinger aus Mühlhausen und Siebenrock aus Stuttgart.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche erneut grundlegend renoviert.

 

Christkönig Kirche Gruibingen

Gruibingen ist ursprünglich eine evangelisch geprägte Gemeinde. Erst mit den Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Katholiken sprunghaft zu. Über viele Jahre war die Pfarrkirche in Mühlhausen auch Heimat der Gruibinger Katholiken.

Doch der Wunsch nach "einer eigenen Kirche" in Gruibingen wuchs und so wurde im Jahre 1962 ein Grundstück in Ortsrandlage von Gruibingen gekauft. Zeitgleich wurden erste Anträge für den Bau einer sogenannten Filialkirche beim Bischöflichen Ordinariat gestellt - welche die Zustimmung des Ordinariats erhielten.
Die Kirchengemeinde entschied sich für eine Bauweise in Fertigteilen (Kirche mit Anbau eines kleinen Gemeindesaales), wie sie innerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart bereits mehrfach ausgeführt worden ist. Die Baukosten waren mit 220.000 DM veranschlagt, betrugen dann jedoch 270.00 DM.

Um die notwendigen Spenden und Eigenleistungen aufbringen zu können, wurde ein "Kath. Kirchenbau-Verein Gruibingen" gegründet. In diesem Verein konnte man Mitglied werden und musste dazu eine jährliche Geldspende angeben - welche man dann monatlich oder jährlich bezahlen konnte -- ja sogar ein privates Darlehen konnte man der Kirchengemeinde (mit Zinsen und zinslos) anbieten. So kamen in der ersten Bauphase bereits 15.000 DM an Spenden zusammen. Die Kirchengemeinde Gruibingen musste jedoch noch über Jahre Spenden sammeln, um ihren Eigenanteil zu finanzieren.

Die Pfarrstelle Mühlhausen wurde im Januar 1964 mit Herrn Pfr. Gajewski nur deshalb neu besetzt, weil eben dieser Pfarrstelle auch die zukünftige Filialkirche Gruibingen zugeordnet wurde.

Wenige Wochen nach der Investitur von Pfr. Gajewski begannen dann auch die Bauarbeiten für die Filialkirche Gruibingen und im Dezember 1964 stand dann - dank der Fertigbauweise - die neue Kirche der Katholischen Gemeinde Gruibingen. Nach der Altarweihe konnte die Christkönig Kirche sodann alle Aufgaben und Bedürfnisse für eine katholische Kirchengemeinde übernehmen und erfüllen - und tut dies bis zum heutigen Tag.

In den Jahren 1992/1993 wurde in der Kirchengemeinde Gruibingen wieder gesammelt - und zwar für ein großes Kreuz  und eine Marienstatue. Auch dies haben die Gruibinger Katholiken mit Schulterschluss und viel Engagement gemeistert und die Spenden zusammengetragen. Doch der kleine Glockenturm war immer noch ohne Glocke - bis zum Jahre 1997.
Erst durch eine anonyme Spende in Höhe von 20.000 DM wurde der Grundstock für die Anschaffung einer Glocke gelegt. Und wieder waren Eigenleistungen und Spenden der Gruibinger Katholiken gefordert.

Ende November 1996 wurde die 80 Kilogramm schwere Glocke in Heilbronn gegossen - im Beisein von Pfr. Burzik und Gemeindemitgliedern.
Ende Januar 1997 erfolgte dann die Glockenweihe und Montage im Glockenturm.